Genauigkeitsstufen
Übersicht
Genauigkeits
stufe
Inhalt
Maßstab
Messgenauigkeit
I
Schematisches Aufmaß
ohne hohe Anforderungen an die maßliche Genauigkeit und ohne Darstellung von
Bauschäden/ Verformungen; auch als ungefähr maßstäbliche Freihandzeichnung
1:100
ungefähre
Maßstäblichkeit
II
Annähernd wirklichkeitsgetreues Aufmaß
einschließlich richtig proportionierter Darstellung des konstruktiven Aufbaus sowie
grober Verformungen.
1:50
oder
1:100
+- 10 cm
bezogen auf das
Gesamtgebäude
III
Verformungsgetreues Aufmaß
einschliesslich Erfassung von Bauschäden sowie Spuren früherer Bauzustände (z.B.
vermauerte Öffnungen, Reste von Gewölbeansätzen, o.ä.)
1:50
+- 2,5 cm
IV
Verformungsgetreues Aufmaß mit detaillierter Darstellung
einschließlich Erfassung kleinster Details (in der Regel für hochwertige Denkmalobjekte
und wissenschaftliche Bauforschung).
1:25
oder
größer
+- 2 cm, oder
genauer, je nach
Maßstab
Quelle: Wikipedia
Genauigkeitsstufen
detailliert
Folgende Genauigkeitsstufen, können in Abhängigkeit von der beabsichtigten Maßnahme Anwendung finden:
(Quelle: in Anlehnung an Günter Ecksteins »Empfehlungen für Baudokumentationen: Bauaufnahme – Bauuntersuchung)
Genauigkeitsstufe I: schematisches Aufmaß
Absicht/Ergebnis: einfache Dokumentation eines Gebäudes bzw. Bereiches
in der Grundrissgliederung, Höhenentwicklung, Form und Außenerscheinung.
•
Maßstab 1:100
•
Schematische, jedoch vollständige Darstellung durch direktes Auftragen/ Erfassen vor Ort oder anhand von
Maßblattskizzen mit anschließendem Auftragen/Nachbearbeiten
•
Bauschäden, Verwerfungen und Durchbiegungen brauchen nicht dargestellt zu werden.
•
Außenabmessungen und lichte Raummaße (Fertigmaße inkl. Putz)
•
Lage und Größe der Wandöffnungen
•
Geschoss- und Dachstuhlhöhen
•
Wand- und Deckenstärken
•
vereinfachte Darstellung von Dachkonstruktion und Sichtfachwerk
Genauigkeitsstufe II: annähernd wirklichkeitsgetreues Aufmaß
Absicht/Ergebnis: Annähernd wirklichkeitsgetreue Dokumentation eines
Baubestandes mit der Festlegung des hauptsächlichen konstruktiven Systems,
der architektonischen Gestaltung und räumlichen Einbindung.
•
Maßstab 1:50, in besonderen Fällen Maßstab 1:100, falls zum Beispiel Bereiche eines Gebäudes wegen eines
schlechten Erhaltungszustandes zum Teil nicht begehbar sein sollten (geeignete Hilfsmethoden, wie
berührungsloses Messen, Skizzieren und Beschreiben sollten einbezogen werden) oder 1:20 falls zum Beispiel
unbedingt noch vorhandene wichtige Details von Bauteilen oder Ausstattungsteilen u. a. in den Blick genommen
werden müssen.
•
Annähernd wirklichkeitsgetreues Aufmass. Der konstruktive Aufbau und Verformungen müssen dargestellt und
ablesbar sein. Einzelteile wie Fensterabmessungen und Balkenstärken stimmen in der möglichen
Zeichengenauigkeit. Übereinander liegende Grundrisse sind lagemäßig den darunter und darüber liegenden Ebenen
zugeordnet.
Über die Inhalte der Genauigkeitsstufe I hinausgehend, sind in der Genauigkeitsstufe II enthalten:
•
Konstruktion und Struktur der Wände
•
Spannrichtungen der Deckenbalken im Grundriss
•
Deutlich sichtbare Deckendurchbiegungen, Fußbodengefälle undWandneigungen sowie Hinweise auf frühere
Bauzustände. Zusätzlich können folgende Details enthalten sein:
•
Ausbaudetails wie Türen, Fenster oder Lamperien durch vereinfachte Konturen (ergänzend typenmäßige Erfassung
durch Fotos)
•
Außenabmessungen und lichte Raummaße
•
Bezeichnungen von Baumaterial und Konstruktion
Genauigkeitsstufe III: verformungsgetreues Aufmaß
Absicht/Ergebnis: Wirklichkeitsgetreue Dokumentation eines Baubestandes
mit der Festlegung des hauptsächlichen konstruktiven Systems, konstruktiven Details, der architektonischen Gestaltung,
architektonischen Details und
der räumlichen Einbindung. Wirklichkeitsgetreue Dokumentation für Restaurierungs- und Umbauplanungen sowie für
Zwecke der wissenschaftlichen
Bauforschung, der statischen Sicherung und der planungsvorbereitenden
Bauzustandsanalyse.
•
Maßstab 1:50 (im Falle wichtiger Details oder baulicher Situationen Maßstab 1:20 oder 1:1)
•
Annähernd wirklichkeitsgetreues Aufmass. Alle Detailpunkte außerhalb und innerhalb des Gebäudes sind auf ein
dreidimensionales Vermessungssystem bezogen. Grundrisse, Schnitte und Ansichten sind über Passpunkte,
Netzkreuze auf- oder aneinander gepasst. Wenn erforderlich, werden die gemessenen Punkte mit eingetragen.
Über die Inhalte der Genauigkeitsstufe II hinausgehend, sind in der Genauigkeitsstufe III enthalten:
•
Konstruktion und Struktur der Wände
•
Konstruktion und Untersicht der Decken
•
Struktur und Aufbau der Fußböden
•
Baufugen
•
Zimmermanns- und Steinmetzzeichen
•
Hinweise auf frühere Bauzustände wie vermauerte Wandöffnungen, Ansätze vormaliger Gewölbe, nicht mehr
genutzte Zimmermannsdetails usw.
•
Ggf. Detailzeichnungen einzelner Konstruktionen oder Ausbauten
•
Beschreibung des Baumaterials und der Konstruktion, sofern Symbole nicht ausreichen
Genauigkeitsstufe IV: verformungsgetreues Aufmass mit detaillierter Darstellung
Absicht/Ergebnis: Wirklichkeitsgetreue Dokumentation eines Baubestandes,
welches umfänglich bauhistorische Spuren und komplizierte Bauentwicklungen wiedergibt. Großmaßstäbliche und
verformungsgetreue Dokumentation für alle Zwecke der wissenschaftlichen Bauforschung, der statischen
Sicherung und der planungsvorbereitenden Bauzustandsanalyse sowie bei
komplizierten Umbaumaßnahmen, für Translozierungen und für Rekonstruktionen.
•
Maßstab 1:25 oder größer
•
Exaktes und verformungsgetreues Aufmass. Die Darstellungsgenauigkeit wird in den großmaßstäblichen Aufmaßen
eingehalten.
Über die Inhalte der Genauigkeitsstufe III hinausgehend, sind in der Genauigkeitsstufe IV folgende Details enthalten:
•
z. B. Hinweise auf Verzapfungs- und Überblattungsnegative
•
Holznägel
•
Streifennuten
•
Beschlaglöcher usw.
•
Details, die im Verlauf des Abbruchs erkennbar sind, werden nachgetragen.
•
detaillierte Darstellung der Fenster, Türen und sonstigen Ausbaudetails